Ist mein Körper übersäuert? – Der Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt

Alle Stoffwechselvorgänge im Körper hängen von bestimmten Bedingungen ab. Dazu zählen eine ausreichende Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr sowie der richtige pH-Wert. Dieser ist wichtig, damit alle Enzyme in unserem Körper optimal arbeiten können. Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate können zu Energie umgewandelt werden. Zellen, Muskeln und Organe können gut funktionieren. Wenn wir an den Säure-Basen-Haushalt und Übersäuerung denken, fällt uns meist nur der Blut-pH-Wert ein und der muss im basischen Bereich liegen. Oft stellt sich dann die Frage: Bin ich übersäuert bzw. woran merke ich das? Wussten Sie aber, dass in unseren Organen verschiedene pH-Werte benötigt werden und unser Körper dafür sorgt, dass diese gewahrt werden?

 

Optimal sind folgende pH-Werte:

Blut:                            7,35 – 7,45 (basisch)

Magen:                       1,5 (sauer)

Bauchspeicheldrüse: 8,5 – 9,0 (basisch)

Gallensaft:                 8,0 – 8,5 (basisch)

Darm:                         5,5 – 6,5 (leicht sauer)

Urin:                           5,0 – 8,0 (schwankt im Tagesverlauf zwischen sauer und basisch)

 

Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Unser Körper ist mit einem Puffersystem ausgestattet, welches den Säure-Basen-Haushalt regulieren kann. Damit werden Entgleisungen abgefangen. Der Blut-pH-Wert wird stabilisiert. Sind unsere Puffersysteme überlastet und der normale Blut-pH-Wert wird überschritten, kann das Blut nicht mehr ordentlich fließen. Sauerstoff- und Nährstofftransport sowie der Transport von Abbauprodukten werden eingeschränkt. Diese Übersäuerung nennt man Azidose. Die „akute“ Übersäuerung stellt einen Notfall dar.

Eine chronische Übersäuerung verläuft zunächst ohne spezifische Symptome und entwickelt sich meist unbemerkt über Monate bis Jahre.

 

Hinweisgebend können folgende Beschwerden sein:

chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Hautprobleme, unspezifische Verdauungsprobleme, chronische Entzündungen etc.

Im Laufe der Zeit kommen meist verschiedenste Leiden und Symptome dazu. Die meisten verordneten Medikamente können die Übersäuerung noch verstärken und so entsteht meist ein Teufelskreis. Beim Thema Übersäuerung denken viele Menschen automatisch an „Sodbrennen“. Doch das sind verschiedene Themen. Eine Übersäuerung ist eine Ursache für die meisten Gesundheitsprobleme und somit auch an der Entstehung von Sodbrennen beteiligt. Sodbrennen ist lediglich eines der zahlreichen möglichen Symptome von Übersäuerung.

Säure-Basen-Haushalt und Ernährung

Einen großen Einfluss auf unseren Säure-Basen-Haushalt hat die Ernährung.

 

Säurebildende Lebensmittel sind v.a.:

Nahrungsmittel tierischen Ursprungs (Fleisch, Wurst, Fisch, Eier)
Milch und die meisten Milchprodukte
Teig- und Backwaren
Süßigkeiten und Süßspeisen
kohlensäurehaltiges Mineralwasser
Kaffee, Alkohol, Nikotin, Cola, Softdrinks
Lebensmittelzusatzstoffe (Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Süßstoffe etc.)

Aber auch Zahngifte, Giftstoffe, die durch Bakterien und Pilze ausgeschieden werden können, übertriebener Sport oder auch Bewegungsmangel, Stress, Ärger, Angst und Sorgen, negative Gedanken tragen zur Übersäuerung bei.

Mit gesunder Ernährung hingegen ist eine Übersäuerung nicht möglich.

Basische Lebensmittel, wie die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel (Obst, Gemüse) haben einen entsäuernden Effekt auf den Körper und sollten unbedingt mehrmals täglich auf dem Speiseplan stehen. Der Geschmack eines Lebensmittels sagt aber tatsächlich nichts darüber aus, ob es basisch oder säurebildend ist. So schmeckt z. B. eine Zitrone sauer, zählt aber zu den basischen Lebensmitteln. Weiterführende Informationen und entsprechende Tabellen basischer und saurer Lebensmittel finden Sie hier.

 

Übersäuerung und mögliche Folgen

In unserem täglichen Stoffwechsel fallen Säuren und Schlacken an. Schafft es unser Körper aber nicht, diese abzutransportieren bzw. hinauszuschaffen, dann werden sie ins Bindegewebe verschoben, was sich in Form von Falten oder Cellulite bemerkbar macht. Des Weiteren können sie in die Gelenke verschoben werden, was zu Arthritis oder Arthrose führt. Nieren, Galle, Blase können betroffen sein und zu Nieren-, Gallen- oder Blasensteinen führen. Einige Schlacken können in den Blutgefäßen gelagert werden, was zu Bluthochdruck und schließlich zu Herzinfarkt und Schlafanfall führen kann.

 

Übersäuerung – Ursache für Mineralstoffmangel

Basenbildende Mineralstoffe in unserem Körper sind u. a. Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Für unsere Gesundheit benötigt unser Körper alle diese Mineralstoffe. Jeder einzelne davon übernimmt im Körper lebenswichtige Aufgaben.

Sie möchten Ihren Mineralstoffhaushalt checken lassen? Ich biete in meiner Praxis die Vitalstoff-Analyse an, eine unblutige Messung von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren etc. (unabhängig von einer Erstanamnese möglich).

 

Wie kann ich wissen, ob ich übersäuert bin?

Ein Anzeichen ist ein niedriger pH-Wert im Urin, der durch eine erhöhte Säureausscheidung über den Harn entsteht. Machen Sie den Test mittels pH-Wert-Messung im Urin. Entsprechende Teststreifen sind in Apotheken erhältlich. Die Anwendung ist einfach. Der Teststreifen wird mehrmals täglich wenige Sekunden in den Urin getaucht und das Ergebnis kann anschließend auf einer Skala abgelesen werden. Morgens liegt unser Urin-pH-Wert meist im leicht sauren Bereich (6,5 – 6,8). Zum Mittag hin sollte er neutrale Werte erreichen (pH-Wert 7) und abends leicht basisch sein (pH-Wert größer 7)

 

Was tun bei Übersäuerung?

erste Maßnahme: Nehmen Sie Ihre Ernährung unter die Lupe und stellen Sie diese möglichst dauerhaft auf eine vorwiegend basische Ernährungsform um

versorgen Sie Ihren Köper mit basischen Mineralien, entsprechende Basenprodukte erhalten Sie in der Apotheke

trinken Sie mehrmals täglich basischen Kräutertee

führen Sie mindestens einmal wöchentlich ein basisches Vollbad durch. Entsprechende „Basenbäder“ erhalten Sie in der Apotheke oder im Drogeriemarkt.

starten Sie den Tag mit einem basischen Frühstück, z. B. Basenmüsli

gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten, Spaziergänge in der Natur und moderate Sporteinheiten oder Entspannungsübungen (Yoga, Meditation)

Überprüfen Sie Ihren Entsäuerungserfolg mittels pH-Teststreifen.